Zur Familienkunde


Die Stammtafel der Karolinger ruft Erinnerungen wach an eine geschichtliche Epoche, in deren Mittelpunkt Karl der Große stand. Er war ohne Zweifel einer der bedeutendsten Herrscher – auf jeden Fall der eigentliche Begründer des Abendlandes, das sein Großvater Karl Martell vor dem Ansturm des Islams gerettet hatte.

Die Gelehrten streiten noch darüber, ob Karl der Hammer oder Karl der Große den Anstoß dazu gaben, dass sich das fränkische Hochadelsgeschlecht, aus dem sie stammten, nunmehr „die Karolinger“ nannte. Vorher hießen sie „die Arnulfinger“, nach dem Bischof Arnulf von Metz, gelegentlich auch „die Pippiniden“, nach Pippin dem Älteren, Pippin dem Mittleren und Pippin dem Jüngeren, der das karolingische Königtum aus der Taufe hob. 

Es blieb in Lotharingien bis zum Jahr 896, in Ostfranken bis 911 und in Westfranken sogar bis zum Jahr 987 an der Macht. Dann war von Anderen die Rede : sie nannten sich Konradiner, Ottonen, Kapetinger, Wettiner, Babenberger; sie hießen Rupertiner, Walahonen, Hunfridinger, Burchardinger – und waren dennoch alle Angehörige eines Geschlechts, dessen Verwurzelungen und Verzweigungen die „Chronik einer europäischen Sippe“ in historischer Treue offen legt. 

Ungezählte Grafen und Herzöge, Äbte und Bischöfe, Könige und Kaiser, viele Heilige und ein Papst künden vom Ruhm des Rabengeschlechts.